Навчальний посібник з німецької мови

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Завдання 3.

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Neukonzeption des medizinischen

Katastrophenschutzes aus wissenschaftlicher Sicht

Von Prof. Dr. med. E. Pfenninger und D. Richter, Universitätsklinik für Anästhesiologie, Universität Ulm

 

Teil 1

Die mittlere Versorgungszeit ist eine der Grundlagen der Berechnung der Versorgungskapazität. Aus unseren Untersuchungen ergibt sich, dass für Leichtverletzte Versorgungszeiten von 14 bis 18 Minuten, im Mittel 15 Minuten, aufzuwenden sind. Schwerverletzte hingegen benötigen Versorgungszeiten von 20 bis 35 Minuten, im Mittel ergibt sich eine Versorgungszeit von 30 Minuten. Sicherlich ist in Katastrophensituationen eine Verkürzung der Versorgungszeiten anzustreben, unter den mitunter erheblich erschwerten logistischen Voraussetzungen ist jedoch Zweifel angebracht, ob dies auch verwirklicht werden kann. Realistischerweise sind deshalb die aus dem Rettungsdienst ermittelten Zahlen anzusetzen. Ebenso ist zur Berechnung der Transportkapazität die mittlere Transportzeit heranzu­ziehen. Eine nach den modernen medizinischen Gesichtspunkten adäquate Versorgung lässt dabei den Transport eines schwer- oder zwei leichtverletzter Patienten zu. Da Lokalisation des Katastrophenortes, Tageszeiten sowie ungünstige Witterung zu erheblichen Abweichungen der Transportzeit führen können, wird als Untergrenze der Transportzeit 30 Minuten angesetzt. Unter diesen Annahmen kann ein KRSZ pro Stunde 24 Schwerverletzte oder 48 Leichtverletzte dem heutigen medizinischen Stand entsprechend versorgen. Die maximale Transportkapazität pro Stunde beträgt sechs Schwerverletzte und zwölf Leichtverletzte . Unter der Annahme, dass in der ersten Stunde vorwiegend Versorgung stattfindet, aber ab der zweiten Stunde simultan dazu der Abtransport der Verletzten vorzunehmen ist, reduziert sich die Versorgungskapazität auf die Hälfte.. Eine Doppelbesetzung der Funktionen gewährleistet das Erreichen der Einsatzstärke nach der Alarmierung sowie das Vorhandensein von Reservepersonal bei länger dauernden Einsätzen. Zusätzlich zur Verfügung stehendes Personal kann mit Mannschaftstransportwagen zur Einsatzstelle gebracht werden und die Kräfte verstärken. Sinnvolle Doppelverplanung von dienstfreiem Rettungsdienst und Kh'nikpersonal in die Katastrophenschutzeinheiten erhöht die Zahl der qualifizierten Helfer.

 

 

 

 

Tabelle : Festlegung der personellen (P) Mindestvoraussetzungen zu einer  Versorgung und Transport von Katastrophenopfern

 

 

SCHWERVERLETZT

LEICHTVERLETZT

VERSORGUNG

P: 2 Helfer:  Rettungssanitäter 1 Sanitätshelfer

P: 2 Helfer mit mindestens Sanitätsausbildung

TRANSPORT

P: 2 Helfer:

Rettungssanitäter 1 Sanitätshelfer

P: 2 Helfer mit mindestens Sanitätsausbildung

MAXIMALE VERSORGUNGS­KAPAZITÄT PRO STUNDE

24 Schwerverletzte

48 Leichtverletzte

MAXIMALE TRANSPORT­KAPAZITÄT PRO STUNDE

6 Schwerverletzte

12 Leichtverletzte

KAPAZITÄTEN BEI GLEICHZEITIGEM TRANSPORT (T) UND VERSORGUNG (v)

V : 12  Schwerverletzte

T: 6 Schwerverletzte

V : 24  Leichtverletzte

T : Leichtverletzte

 

 

Die Leitstelle nimmt in der medizinischen Versorgung eine zentrale Koordinationsfunktion ein. Sie regelt, unterstützt durch den ärztlichen Leiter vor Ort, den Einsatz der Rettungsmittel, der Sanitätseinheiten, der zusätzlich eingesetzten Ärzte und Laienhelfer und legt schließlich die zu belegenden Krankenhäuser fest. Die kompetente Verstärkung des Leitstellenpersonals ist hierfür jedoch unabdingbar. Eine entsprechende Ausbildung, vor allem in katastrophenmedizinischer Hinsicht, muss gefordert werden.

Eingelagertes und nicht für den täglichen Gebrauch vorgesehenes Material ist nicht nur überaltert, es bestehen nicht nur Mängel im praktischen Umgang damit, sondern es besteht auch die Gefahr, dass dieses eingelagerte Material nicht mehr den modernen medizinischen Anforderungen entspricht. Nur im täglichen Umgang mit medizinischen Geräten, mit medizinischer Ausrüstung sowie entsprechenden therapeutischen Substanzen kann entschieden werden, ob diese noch den geänderten medizinischen Anforderungen entsprechen. Dies bedeutet, dass zwar nach wie vor eine gewisse Vorratshaltung betrieben werden muss, diese jedoch im Sinne des täglichen Gebrauches einer ständigen Erneuerung unterliegt. Durch Normierung und Absprachen im Rettungsdienst ist heute gewährleistet, dass die einzelnen Systemkomponenten bundeseinheitlich kompatibel und damit auch austauschbar und universal einsetzbar sind.

Die Kompatibilität zum Rettungsdienst ist unabdingbar für eine geordnete Zusammenarbeit zwischen Katastrophenschutzeinheiten und Rettungsdienst. Zu erreichen ist dies durch einen hohen Standardisierungsgrad unter Berücksichtigung bestehender Rettungsdienstnormen. Die Standardisierung muß hierbei sowohl Personal (Qualifikation) als auch das Material (Fahrzeuge, Ausstattung) umfassen. Stan­dardisierung der Einsatzeinheiten führt auch zu einer erheblich erleichterten Einsatzleitung durch die Leitstellen und Führungskräfte. Die Standardisierung der Fahrzeuge (nach DIN) führt nicht zuletzt zu einer Kosteneinsparung bei Beschaffung einer größeren Zahl gleicher Fahrzeuge.

                                                        

Realisierungsmöglichkaiten

Der Fahrzeugpark und die materielle Ausstattung dem endgültigen Konzept angenähert sowie das Die Realisierung ist in drei Stufen durchzuführen. Die erste Phase beinhaltet die sofortige kostenneutrale, organisatorische Umsetzung aus Material und Personal des vorhandenen Katastrophenschutzes. In der zweiten Phase werden im Rahmen von Ersatzbeschaffungen vorhandene Personal entsprechend weiter gebildet. Die dritte Phase stellt die definitive Realisierung dar. Zusammenfassend ergibt sich somit:

Umstrukturierung der bisherigen Katastrophenschutzzüge in ein modulares System. Fest verbindliche Zuordnung von Helfern und Material zu den ein  zelnen Modulen. Schaffung der Kompatibilität zum Rettungsdienst. Geordnete Doppelverplanung von Rettungsdienst und Katastro
phenschutz (Integration von Freipersonal des Rettungsdienstes in die Rettungsgruppen).

Neukonzeption

Aufgabenstellung

Grundsätzliche Aufgabe des Katastrophenschutz-Rettungszuges ist die Versorgung, Betreuung und der Transport von Notfallpatienten und hilfebedürftigen Personen in verschiedenen Situationen.

-              Unterstützung des Rettungsdienstes, wenn dieser durch mehrere gleichzeitige Notfälle oder bei
größeren y Schadensereignissen überfordert ist.

-              Einsatz in selbständigen Einheiten bei Katastrophen oder in Situationen der zivilen Verteidigung im
Sinne der bisherigen Aufgabe.

-              Eine weitere, ausnahmsweise denkbare Aufgabe ist die Erstversorgung von Notfallpatienten in Form
von Erstversorgungsteams bei längeren Anfahrtswegen der Rettungsdienstkräfte.

Auf diese Weise werden den Kata-strophenschutzhelfern wichtige Aufgaben zugeteilt, die auch zu häufigeren Einsätzen führen. Gleichzeitig werden die bisher bestehenden Lücken zwischen Rettungsdienst und Katastrophenschutz, bei Einsatz als Ersthelfer auch die zwischen Notruf und Eintreffen des Rettungsdienstes, gefüllt. Mit höheren Einsatzzahlen wird auch durch die gesammelte praktische Erfahrung die Qualifikation der Helfer steigen .

 

Modulares System „Katastrophenschutz-Rettungszug"

Unter Berücksichtigung der oben genannten Thesen, Vorgaben und Forderungen wurde von der Univer-sität Ulm das Konzept einer aus ein­zelnen Modulen bestehenden Katastrophenschutzeinheit, genannt KA­TASTROPHENSCHUTZ-RETTUNGS-ZUG (KSRZ) entwickelt.

 

 

 

 

Rettungsgruppe

Die kleinsten Bausteine dieses Katastrophenschutz-Rettungszuges sind das RETTUNGSTEAM bzw. das NOTARZTTEAM. Dabei gewährleistet die Kombination jeweils eines Rettungssanitäters mit einem Sanitätshelfer die Versorgung von Schwer- als auch von Leichtverletzten. Die Versorgung schwerverletzter Patienten, insbesondere unter dem Gesichtspunkt der erweiterten Notkompetenz im Katastrophenfall, erfordert die Qualifikation zum Rettungssanitäter. Die Einbeziehung des Sanitätshelferpotentials erbringt eine um 100 Prozent gesteigerte Personalstärke und gewährleistet weiterhin die Eingliederung der Sanitätshelfer in den Katastrophen­schutz. Im Rahmen der Aufgabenteilung ist der Rettungssanitäter dem Sanitätshelfer weisungsbefugt. Zur Durchführung ärztlicher Maßnahmen wird das Rettungstcam durch einen Notarzt zum Notarztteam ergänzt.

Im Sinne des modularen Systems bilden in der nächstgrößeren Ein­heit zwei Rettungsteams einen RCT-TUNGSTRUPP bzw. ein Notarztteam und ein Rettungsteam einen NOT­ARZTTRUPP. Jedem Notarzttrupp ist ein Rettungswagen (RTW) zugeordnet, jeder Rettungstrupp verfügt über einen Krankentransportwagen (KTW). Bei einer Stärke von fünf bzw. vier Personen ist der Transport aller Helfer zur Einsatzstelle in die­sen Fahrzeugen möglich, am Ein­satzort kann jedes Team autark arbeiten. Ab Beginn der Transport­phase bleibt ein Team jedes Trupps zur weiteren Versorgung und Betreuung vor Ort, das zweite Team führt mit dem Fahrzeug Transporte durch. Wenn bei kleineren Einsätzen Bedarf an einzelnen Fahrzeugen des Katastrophenschutzes zur Unterstützung des Rettungsdienstes besteht, kann ein einzelner Notarzttrupp oder Rettungstrupp alarmiert werden.

Wichtigste Einsatzeinheit des Katastrophenschutz-Rettungszuges ist die RETTUNGSGRUPPE, welche aus einem Notarzttrupp und einem Rettungstrupp besteht. In der Vergangenheit versuchten sowohl die Hilfsorganisationen als auch einige Bundesländer die Lücke zwischen Rettungsdienst und Kata­strophenschutz durch die Bildung von Schnelleinsatzgruppen (SEG) zu schließen. Diese weisen bisher keinerlei einheitliche Struktur auf, sondern wurden häufig in Abhängigkeit von dem örtlich vorhandenen Personal und Material gebildet. Solchermaßen uneinheitlich definierte und strukturierte Gruppen sollten zukünftig durch Rettungsgruppen ersetzt werden, um so eine einheitliche Struktur und Standardisierung zu erreichen. Dies erleichtert zum einen die Einsatzleitung, ermöglicht eine verbesserte Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst und kann außerdem die Qualität und Qualifikation der Gruppen verbessern. Jeder Katastrophenschutz-Rettungszug umfasst drei Rettungsgruppen.

Logistikgruppe

Bei größeren Einsätzen ist eine Unterstützung der Rettungsgruppen durch die LOGISTIKGRUPPE nötig. Die Logistikgruppe setzt sich aus dem Führungstrupp, dem Materialtrupp und dein Techniktrupp zusammen. Die Logistikgruppe kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn mehrere Rettungsgruppen vor Ort operieren, so dass eine gemeinsame Organisationsstruktur erforderlich wird.

 

Die Aufgaben des FÜHRUNGSTRUPPS sind Leitung des Einsatzes vor Ort, Sichtung und Registrierung der Verletzten, Einrichten einer Sammelstelle sowie Halten des Funkkontaktes zur Rettungsleitstelle. Der dem Führungstrupp zugeordnete Mannschaftstransportwagen ist so ausgelegt, dass er vier Rettungsteams entsprechend der Zweitbesetzung einer Rettungsgruppe transportieren kann. 

Die Alarmierung des MATERIALTRUPPS ist dann vorzusehen, wenn der Anfall an Verletzten ein solches Maß annimmt, dass voraussichtlich das in den Rettungsgruppen mitgeführte Material nicht ausreichend ist.Das medizinischen Verbrauchsmaterial wird dem modularen Charakter entsprechend in definierten Gebinden vorgehalten, die einen schnellen Austausch zwischen dem verbrauchten Material der Einsatzkräfte der Rettungsgruppen und dem im Materialwagen bevorrateten Gebinden erlaubt.

Der TECHNIKTRUPP ist zuständig für die technische Unterstützung der Rettungsgruppen, insbesondere für den Aufbau und Unterhalt der Sammelstellen

 

Betreuungsgruppe

Pro drei Rettungszügen ist eine BETREUUNGSGRUPPE vorgesehen (Abbildung 9). Die Betreuungsgruppe ist dabei formal einem Rettungszug angegliedert, kann jedoch jederzeit bei Bedarf isoliert alarmiert werden. Aufgaben der Betreuungsgruppe sowie bei entsprechender Notwendigkeit die Verpflegung durch den VERPFLEGUNGSTRITP. sind die Unterbringung und Betreu­ung von hilfsbedürftigen Personen durch den Bl'l'REUUNGSTRUPP. Die Mindestlielfer/.ahl der ßetreuungsgruppe beträgt neun Helfer, wegen der heute zu fordernden Ausweitung der Betreuungskomponente ist jedoch eine höhere Helferanzahl anzustreben. Je nach Großschadensereignis oder Katastrophensituation ist beim Anfall einer größeren Anzahl von hilfsbedürftigen Personen und dem entsprechenden Minderanfall von Verletzten Betreuungsfunktion von den einzelnen Rettungsgruppen zu übernehmen. Es ergibt sich somit zwangslos eine Aufstockung des Personals der Betreu­ungsgruppe. Eine spezielle Schulung zur psychologischen Betreuung hilfsbedürftiger Personen ist bei allen Helfern des Rettungszuges vorzusehen.

Das Material zur Versorgung und Unterbringung der hilfsbedürftigen Personen kann alternativ in Anhängfahrzeugen in den einzelnen Rettungs-Gruppen untergebracht werden.

Die Struktur des gesamtes Katastrophenschutz-Rettungszuges ist in Abbildung 10 dargestellt. Durch den Aufbau der Einsatzeinheiten als modulares System wird eine höchstmögliche Flexibilität erreicht. Durch die Möglichkeit der Alarmierung einzelner Rettungsteams bis hin zum Einsatz kompletter Rettungszüge in Form geschlossener Verbände können diese situationsadaptiert und kostenminimierend eingesetzt werden.

 

Den Weg zur Rettung weisen

 „Dass ich so nah dran war und dann doch die falsche Richtung ein-gesehlagcn habe, ärgert mich sehr." Der Lehrgangsteilnehmer ist enttäuscht. Fast eine Stunde hat er mit übergestülptem Kopfhörer am akustischen Ortungsgerät auf Klopfeichen gehört, sie bewertet, die Sensoren immer wieder verlegen lassen, um den „Verschütteten" zu finden, doch der Erfolg bleibt aus, die Suche wird abgehrochen.

Nun, aller Anfang ist schwer. Dies zeigt sich auch wieder für acht Helfer der Fachgruppe ,,Ortung" aus verschiedenen Ortsverbänden des Technischen llilfswerks. die an einem Sonderlehrgang „Ortungsgeräte" an der THW-Ausbildungsstätte Hoya teilnehmen.

Die Ausbildung soll die Lehrgangsteilnehmer befähigen, die beiden unterschiedlichen akustischen Ortungsgeräte des THW fachgerecht zu bedienen, Nur wer die Technik beherrscht, kann im Falle eines Einsatzes, z. B. nach einem Erdbeben oder einer Gasexplosion, Verschüttete orten und so den Reltungskräften den Weg weisen. Eine Aufgabe, die viel Verantwortungsbewußtsein und Sensibilität bedarf. Es geht um Menschenleben, und ein Irrtum kann den Tod der verschütteten Person bedeuten.

Kombinierter Einsat/

 

 

 

Nach dem Neukonzept des Tech­nischen Hilfswcrks wird die Fiasiseinheit des TIIW. der Technische Zug. durch zwölf Fachgruppen ergänzt. Eine dieser Gruppen ist die Fachgruppe „Ortung" (FGr 0). Sie schafft die Voraussetzung für die Rettungverschütieter Personen. Die Gruppe setzt sich jeweils zusammen aus einem Gruppenführer, zwei Truppführern, neun Helfen] und sechs Reservehellen],

Ah l''ahr/eiig ist ein M;um-Schaftstransportwagen mit einem Anhänger vorgesehen. Nur Gerateausstattung zählen elektronische Ortungsgeräte, eine Rettungshundeausstatlutig, (zur Ersterkundung, Sanitäts-, Rettungs- und Sicherungsgerät.

Die Orlungsgruppe kombiniert im Einsatz die sogenannten biologische Ortung (Rettungshunde) mit der akustischen Suche (Ortungsgerät). Die Verknüpfung beider Methoden verspricht den größten Ellolg bei der Verschütletensuche und gleicht die Nachteile der einzelnen Ortungsmöglichkeit aus. So können Rettungshunde nur zeitlich begrenzt eingesetzt werden. Nach etwa 20 Minuten lässt die Konzentration des Hundes nach. Auch ist der Rettungshund nicht unbedingt In der Lage, zwischen loten und lebenden Opfernunterscheiden. Mit dem akustischen Ortungsgerät ist wiederum keine Ortung Bewußtloser oder Toter möglich. Zudem behindern Lärmquellen im Suchhereich die Wahrnehmung von Hilferufen oder Klopfzeichen von Verschütteten erheblich.

Neben den Einsatzgrundsätzen, die die einzelnen Ortungsmethoden und deren Anwendung beinhalten, erhalten die Lehrgangsteilnehmer zu Beginn der Ausbildung einen Überblick über die Grundlagen der akustischen Ortung. Stichworte sind hier Schall, Lautstärke, Frequenz und Schallgeschwindigkeit. Weitere wichtige Themen sind die Eigenschaft des Lull- und Körpersdialls und insbesondere die Schall-Leitfähigkeit verschiedener Stoffe. Es folgt die Einweisung in die beiden unterschiedlichen Ortungsgeräte des THW. Künftig wird in den Lehrgängen auch dargestellt, wie mit den Ortungsgeräten Versorgungsleitungen zu finden sind.

Einen breiten Raum nimmt anschließend die Störungssuche ein. Bei so hochtechnischen Geräten mit vielen Kabelverbindungen bleibt es nicht aus, dass im Einsatz Störungen1 auftreten, die es schnell zu finden gilt.

Schwierige Unterscheidung

Am nächsten Morgen gehl es ins Gelände. In der Praxis wird getestet, wie sich Körperschall in fester Materie mit unterschiedlicher Dichte ausbreitet. Ein einzelner Sensor wird auf einen eingeschlagenen llolzpfahl, auf Mauerwerk, eine Dachrinne, Betonplalle gelegt, und in einiger Entfernung davon werden rhythmische Klopfleichen gegeben.

 

 

Oben: Eines der beiden akustischen Ortungsgeräte des THW mit Sensoren und Zubehör.
Unten: Viel Erfahrung ist beim Auslegen der Sensoren nötig.   (Fotos: Sers)

 

 

Die Frequenzen werden vom Sensor aufgenommen und im Ortungsgerät vielfach verstärkt. Über den Kopfhörer können die Lehrgangsteilnehmer die unterschiedliche Lautstärke und die Art des Geräusches erkennen. Gummi, Erdreich und Sand sind besonders schlechte Schall-Leiter. Metalle und auch Holz dagegen lei­ten den Schah1 wesentlich besser. Beim Suchen nach Verschütteten ist daher stets nach Rohren, Trägern und Balken Ausschau zu halten, um die Sensoren vorzugsweise dort auf­zusetzen.

 

Schon bei den einzelnen Tests zeigt es sich, wie schwierig es ist, das sogenannte Nutzgeräusch (Klopfen, Kratzen eines Verschütteten) von den Störgeräuschen wie Wind, Arbeitslärm, laufendes Wasser in Leitungen etc. zu unterscheidenwerden, aber es ist viel Übung und Erfahrung nötig, um sich mit der Filtertechnik an das eigentliche Nutzgeräusch heranzuarbeiten.

Nach diesen Vorübungen verlagert sich die Ausbildung am nächsten Tag auf einen Trümmerkegel auf dem Übungsgelände der Schule. Jeweils vier Helfer sind im Einsatz. Zwei Helfer bedienen das Ortungsgerät, die beiden anderen verlegen je nach Bedarf die Sensoren.

Grundvoraussetzung ist, dass bei einem Einsatz systematisch vorgegangen wird. Nach einer ersten Erkundung der Schadenstelle wird entschieden, wie die Sensoren ausgelegt werden. Für einen ersten Überblick kann es günstig sein, die Geophone in einer Kette oder in L-Form auszulegen. Ist ein Geräusch geortet, wird es eingekreist, um die genaue Lage des Verschütteten festzustellen. Möglich ist es auch, mit dem Gerät auf dem Kücken und nur einem Sensor das Trümmergeläncle abzugehen. So kann sich die Ortungsgruppe in kurzer Zeit einen Überblick verschaffen.

Viel Erfahrung nötig

Was hier mit wenigen Worten beschrieben ist, zeigt sich in der Praxis als schwierige und zeitaufwendige Aufgabe. Die Lehrgangsteilnehmer erkennen bei den Übungen, dass viele äußere Umstände die Ortung von Verschütteten erschwe­ren. Und so gelingt es nicht immer auf Anhieb, den im Trümmerkegel ausgelegten ..Verschütteten" zu finden. Seine schwachen rhythmischen Klopfzeichen sind schwer von den Störgeräuschen zu unterscheiden. Bis das Nutzgeräusch herausgefiltert ist und bewertet werden kann, vergeht einige Zeit. Insbesondere der Wind stellt ein großes Problem dar. Deshalb ist darauf zu achten, dass die Sensoren möglichst windgeschützt aufgestellt werden.

Nach den ersten Übungsdurchgängen werden die Lehrgangsteilnehmer sicherer. Schon können erste Erfahrungswerte in die Suche einfließen. Es gelingt jetzt besser, sich an den ..Verschütteten" „heranzuhorchen". Anhalt, wo das „Opfer" liegen könnte, geben die auf dem Trümmerkegel verteilten, numerierten sechs Sensoren. Sie können einzeln und in der Summe geschaltet werden. Immer wieder wird verglichen, über welchen Sensor ein erkanntes rhythmisches Klopf- oder Kratzgeräusch besser zu hören ist. Steht fest, dass die Schallquelle zum Beispiel über den Sensor drei am stärksten empfangen wird, ist die Grundrichtung zur Suche vorgegeben. Mit den weiteren Geophonen wird nun das „Nutzgeräusch" einge­kreist, der Ring zieht sich immer enger, bis die Schallquelle schließlich geortet und somit der „Ver­schüttete" gefunden ist.

Die usbildungen in Hoya kann dem Lehrgangsteilnehmer nur das Grundwissen vermitteln. Zu kurz ist die Zeit für eine intensive Schulung. Um so wichtiger, ja unabdingbar ist es für den Helfer, sich auf Standort ebene fortzubilden. Nur intensives Üben gibt Sicherheit im Einsatz, wenn es gilt, mit moderner Technik und Know-how Menschenleben zu retten.   

 

 

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